Bindungsverletzungen heilen
"Ich habe einfach kein Glück in Beziehungen". Diesen Satz habe ich schon öfter in der Praxis gehört. Wird die Beziehung oder Freundschaft enger, ziehen sich manche direkt zurück und andere versuchen regelrecht mit dem Partner zu verschmelzen und rauben dem Anderen so die Luft zum Atmen.
Was ist eigentlich eine gute Bindungsfähigkeit? Und wie entsteht sie?
Warum habe ich dieses Bild gewählt?
Am Anfang unseres Lebens sind wir von Autonomie weit entfernt. Man wird im Bauch der Mutter getragen und der erst Schritt in die Autonomie ist dann die Geburt. Das ist genau genommen die erste Trennung die wir erfahren. Im Idealfall ist die Bindung zwischen Mutter und Kind instinktiv und stark, sodass das Baby und spätere Kind, Geborgenheit und Schutz erfährt.
Der Junge auf diesem Bild, entdeckt die Welt mit dem sicheren Gefühl der Verbindung. Später wird er sicherlich loslassen, selbst laufen, wegrennen und wieder zurück kommen, sich mit Blicken rückversichern, dass sie noch da ist.
Somit lernen beide, Mutter und Kind das Testen von sicherer Bindung, dem Loslassen ( Autonomie ) und Vertrauen in einander. So entwickelt sich eine gute Bindungsfähigkeit, die uns bis in das erwachsenen Alter begleitet.
Was aber, wenn man diese Sicherheit und Geborgenheit in seiner Kindheit, nicht erleben konnte? Vielleicht spürst du, dass du ein Problem mit Nähe hast, dass Nähe zu anderen Menschen, Angst auslöst oder man einen geliebten Menschen auf Distanz hält? Und keine Beziehung, sei es mit den Eltern, Freunden oder einer Partnerschaft funktionieren will?
Kurze Erklärung der Begrifflichkeiten
Bindung
Bindung und Autonomie sind zwei wichtige Aspekte in glücklichen Beziehungen. Bindung bezieht sich auf die enge emotionale Verbindung, die du zu anderen Menschen aufbaust, insbesondere in Familien, Freundschaften, Partnerschaften. Diese Bindungen können dich emotional unterstützen und dir ein Gefühl von Geborgenheit und Zugehörigkeit geben.
Autonomie
Autonomie bezieht sich auf deine Fähigkeit, unabhängig von anderen zu handeln und deine eigenen Entscheidungen zu treffen. Es ist wichtig, dass du eine gewisse Autonomie hast, um deine eigene Identität und Ziele zu entwickeln und zu verfolgen.
Kann man Bindungsverletzungen aus der Kindheit wieder heilen ?
Es ist wichtig zu beachten, dass die Heilung von Bindungsverletzungen Zeit braucht und für jeden individuell ist. Sei geduldig mit dir selbst und akzeptiere, dass es Rückschläge geben kann. Mit der richtigen Unterstützung und Selbstfürsorge kannst du jedoch auf dem Weg zur Heilung voranschreiten.
Der erste Schritt ist sicherlich Selbstreflexion.
Nimm dir Zeit, um dich mit deinen eigenen Emotionen und Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Reflektiere über vergangene Beziehungen und identifiziere mögliche Verletzungen und Muster.
* Unterstützung suchen
Suche Unterstützung bei Freunden, Familie oder am Besten einem Therapeuten. Als Therapeutin kann ich dir helfen, Bindungsverletzungen zu verstehen, deine Emotionen zu verarbeiten und gesunde Beziehungsmuster zu entwickeln.
* Grenzen setzen
Lerne, klare Grenzen zu setzen und deine eigenen Bedürfnisse zu kommunizieren. Es ist wichtig, dass du dich in zukünftigen Beziehungen sicher fühlst und deine Grenzen und die der Anderen respektierst.
* Neues Vertrauen aufbauen
Nach Bindungsverletzungen kann es schwierig sein, Vertrauen in andere Menschen wiederzugewinnen. Gehe Schritt für Schritt vor und baue Vertrauen langsam auf, indem du gesunde Beziehungen pflegst und positive Erfahrungen machst.
Falls ich dich über einen längeren Zeitraum unterstützen kann, melde dich gerne bei mir. In Einzel Sitzungen kann man dann das Thema betrachten.
Bei meinem Seminar mit Familienstellen, kannst du einen kleinen Einblick zum Thema bekommen. Wenn du dabei sein willst melde dich gerne hier.
Wenn dir mein Beitrag gefallen hat, freue ich mich über ein Herzchen!
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